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Die Kirche zu Mockritz ist wahrscheinlich von einem Ritter gegründet worden, der das Gut und das Dorf besaß. Daher hatte er auch das Recht der Pfarrbesetzung und das Patronat. Wann die erste Kirche in Mockritz erbaut wurde ist unbekannt.

Erst 1346 wird sie erstmals urkundlich erwähnt. Es ist aber mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass schon viel früher ein Ort der Andacht, und zwar innerhalb der Bewahrung der Wasserburg, vorhanden gewesen sein muß. Denn in der Urkunde der Erwähnung von Mockritz wird ein Tiedoldus de Moceruz genannt, der, wie mit Sicherheit anzunehmen ist, zur selben Familie gehörte, wie die beiden Ritter Christian und Johannes de Moceruz, die in der Urkunde vom 24. Februar 1231 für das Kloster Buch erwähnt wurden und Besitzer von Mockritz waren. Diese beiden Ritter, und wahrscheinlich auch der Priester Tiedoldus de Moceruz, gehörten zu dem Personenkreis, die im Umfeld der Meißner Bischöfe auftraten und daher zu bestimmten Kirchlichen Ereignissen als Zeugen fungierten. Die Reformation wurde in Mockritz sehr spät eingeführt, erst nach 1540. Aber die Mockritzer liefen schon 1521 zu den Predigten des lutherischen Jakob Seidler nach Döbeln. In einigen Orten sprachen die Priester bei Taufen die Formel auch nicht mehr lateinisch, sondern deutsch, was mit Freude von den Menschen aufgenommen wurde. Für den Lebensunterhalt musste der Pfarrer selbst sorgen. Dafür erhielt er von der Kirchgemeinde das entsprechende Land, das im Rahmen der Frondienste von den Bauern des Dorfes bestellt werden musste. Der Pfarrer konnte bis zu 9 Kühe und andere Nutztiere halten, die er für seinen Lebensunterhalt brauchte. Die Kühe wurden bis zum Herbst mit den Herden des Rittergutes auf die Weide getrieben.

Die Kirche wurde wiederholt von den Erben des Rittergutes um ihr Eigentum geprellt. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Kirchkasse schwer geschädigt. Der Erbherr hatte sich aus der Kasse 400 Gulden ausgeliehen, die er zum Leidwesen der Kirche vergaß zurückzuzahlen. Aber keiner der “Untertanen“ wagte es, gegen den Erbherrn vorzugehen. Besitzer des Rittergutes war zu dieser Zeit Hironymus von Pantzschmann. Auch während des 30-jährigen Krieges wurde die Kirche immer wieder geschädigt. 1641 stahl man dem Pfarrer M. Kaltwasser in einer Nacht neben vielen Hausrat sein ganzes Vieh.

Die Kirche
Die Kirche


1643 wurde die Pfarre abermals ausgeplündert. Ein besonders tragischer Tag für Mockritz war der 15. Juli 1673. An diesem Tag brannte neben anderen Gebäuden auch die Kirche bis auf die Grundmauern nieder. Auf Grund der großen Hitze schmolzen die Kirchenglocken und viele wertvolle Dokumente und andere Gegenstände wurden vernichtet. Auch die Kirchenbücher verbrannten, die uns heute über viele Ereignisse im Dorfe Aufschluß geben könnten.



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