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DÖBELNER ANZEIGER / Freitag, 21. Juni 2002

Land unter in Mockritz: Starke Regenfälle haben die Leisniger Straße unter Wasser gesetzt.

Überflutet und abgesoffen

Überflutete Straßen, Wasser im Keller, Stromausfall: In zahlreichen Landgemeinden hat ein Unwetter mit Gewitter, Sturmböen und starken Regenfällen am frühen Abend für unliebsame Überraschungen gesorgt. Die Feuerwehren, Havariedienste und freiwilligen Helfer aus der Nachbarschaft waren bis in die späten Abendstunden hinein im Einsatz, um Keller und Garagen leer zu pumpen, umgestürzte Bäume, herabgefallene Äste und Schlammmassen von den Straßen zu räumen.
Auf der Autobahn musste die Feuerwehr das Wasser von der Fahrbahn pumpen.
In Mockritz hatte der Regen Teile der Leisniger Straße unter Wasser gesetzt. Die Gullydeckel ausgehoben, die Kanalisation überfordert. "Es ist innerhalb von zwei Wochen nun schon das zweite Mal, dass es uns erwischt", meint eine Anwohnerin. "Die Folgen der Gewitter werden immer schlimmer", schnieft ein Feuerwehrmann und wischt sich den Schweiß von der Stirn.
Etwas weiter nördlich, zwischen Kattnitz und Merschütz, ist die gesamte Straße auf einer Länge von mehreren hundert Metern von Schlamm bedeckt. Ein Radlader bahnt den Autos den Weg, so gut es eben geht.
In Kattnitz selbst hat es einige Wohnhäuser schlimm erwischt: Die Feuerwehr lässt mehrere Pumpen laufen, um die Dreckbrühe der über die Bäche Ufer getretenen Bäche wieder aus den Häusern zu befördern. "Alle Wohnräume im Erdgeschoss sind abgesoffen", erzählt eine Frau aus der Nachbarschaft, die jetzt mithilft, den Hausrat nach draußen zu bringen. Ähnliche Szenen spielen sich zur selben Zeit in Niederranschütz ab, wo die Garage und Keller eines schmucken Einfamilienhauses unter Wasser stehen. Kommentar eines Nachbarn: "So etwas habe ich noch nicht erlebt."
Zu allem Übel ist auch noch der Strom ausgefallen. Möglicherweise die Folge eines Blitzes, der im benachbarten Jeßnitz das halbe Dach eines - glücklicherweise unbewohnten - Hauses abgedeckt hat - samt Esse, Antenne und Stromleitungen. "Ich stand am Fenster und auf einmal gab es einen Knall, wie ich Ihn noch nie erlebt habe", berichtet ein Nachbar. "Ich dachte, mich drückt es weg, so groß war der Druck."
Zappenduster war es ab etwa 18.00 Uhr im Gewerbegebiet Ostrau. Bei VePo-Polster fiel ein Teil der Deckenverkleidung herab; literweise plätscherte das Wasser auf Sessel und Cöuches im Verkaufsraum. Die Feuerwehr vermutet, dass ein verstopftes Fallrohr das Wasser vom Dach in das Gebäude hat fließen lassen.

Foto: Thomas / mi



Vom Blitz getroffen wurde dieses Haus in Jeßnitz.
Die Folge: Das Dach halb abgedeckt, der Strom weg.

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